Mittwoch, März 05, 2008

Erst denken, dann schreiben...

eigentlich ganz einfach, oder?
Nicht ganz,denn in den letzten sieben Tagen mussten gleich drei Autoren zugeben, dass ihre biographischen Bestseller unter Vorspiegelung falscher Tatsachen entstanden waren:

An der Authentizität von Ishmael Beahs Erinnerungen an seine Zeit als Kindersoldat, Long Way Gone: Memoirs of a Boy Soldier (dtsch: Rückkehr ins Leben) hatten dabei schon länger Zweifel bestanden, ein gerade in einer abgelegenen Schule in Sierra Leone gefundenes Zeugnis belegt nun zweifelsfrei, dass Beah nicht, wie im Buch behauptet, schon als 12-Jähriger Kindersoldat war.

Die in 18 Sprachen übersetzten und unter dem Titel Survivre avec les Loups verfilmten "Memoirs of the Holocaust Years" von Misha Defonseca sind komplett ausgedacht, wie die Autorin nun zugeben musste. Defonseca ist nicht jüdisch und verbrachte die Nazizeit in Brüssel.

Margaret B. Jones, deren erfolgreiches Buch "Love and Consequences" ihre Kindheit in South Central als Drogenkurier für die berüchtigte Gang Bloods, behandelt, war, man ahnt es, weder Dealerin noch hat sie jemals in einem Project gewohnt.

Was diese drei Autoren sich dabei gedacht haben, ernsthafte Anliegen durch Lügen ad absurdum zu führen, man weiß es nicht...
Immerhin: Es sind noch genug Wahrheiten übrig, über die zu schreiben es sich lohnt :)