Montag, März 31, 2008

MEIN SUPERCOOLER BRUDER

Brüder sind die Pest, keine Frage.
Aber irgendwann ist sie vorbei, die Zeit, in der die geschwisterlichen Interaktionen grob aus Haareziehen, Rolltreppe runterschubsen, Lieblingsautos zertreten und Puppen misshandeln bestehen.
Mit anderen Worten: Ich hab dem gemeinen Barbieköpfer von einst schon eine Weile verziehen.
Und bin ganz furchtbar stolz darauf, dass der Typ, der diese wunderschönen Fotos macht, mein Bruder ist :)

Mittwoch, März 26, 2008

Lidl, war da nicht was?

So neu, wie Stern, Datenschützer, Gewerkschafter und die üblichen Dauerempörten jetzt tun, sind die Vorwürfe gegen Lidl nicht.
Schon vor Jahren gab es massive Vorwürfe norwegischer Behörden über Bespitzelungen - man muss in Deutschland einfach nur die richtigen Zeitungen lesen :-P

Aus dem damaligen Jungle World-Artikel, es spricht ein Mann der sich für den Job eines Filialleiters beworben und dann entsetzt zahlreiche Missstände festgestellt hatte:

"Von den leitenden Angestellten werde schließlich erwartet, während der gesamten Öffnungszeit, also von 7.30 Uhr bis 21.30 Uhr anwesend zu sein. »Lidl will wohl auch deswegen am liebsten nur Leute verpflichten, die keine Familie haben!« Und nur dem Unternehmen genehme Bekannte: »Soziale Kontakte außerhalb der Arbeitszeit sind streng verboten. Sich nach dem Job noch auf ein Bier zusammenzusetzen, gilt als extrem verpönt. Mir wurde knallhart gesagt, neue Freunde bei Lidl zu finden, könne ich sofort vergessen.«

Wenn Lidl herausfindet, dass zwei Angestellte sich ineinander verliebt haben, würde beiden gekündigt, erklärte der Mann weiter. Der Konzern habe wohl Angst, dass freundschaftliche Kontakte die umfangreichen Kontrollanforderungen an die Chefs aufweichen könnten.

»Zu meinen Arbeitsaufgaben sollte es gehören, mich morgens ganz früh in den Büschen vor einer Filiale zu verstecken und zu beobachten, ob vielleicht Angestellte heimlich Waren in ihre Autos schaffen. Dann sollte ich den Laden betreten und nachschauen, ob der Filialleiter womöglich die Einstellung am Tresor geändert hat. Nach vielen weiteren Kontrollen hätte mein Arbeitstag wieder dort geendet, wo er begann: in den Büschen, um Angestellte auszuspionieren«"

Samstag, März 22, 2008

Ne, oder?

Eigentlich hatte ich gedacht, dass mich meine Kollegen mit nichts mehr überraschen können - der hier hat´s dann aber doch sehr überzeugend geschafft - und nun hoffe ich inständig, dass sich genug Leute gefunden haben, die auf dieses superunverschämte Angebot eingegangen sind und den Idioten dann gnadenlos sitzenlassen :)

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Donnerstag, März 13, 2008

Iiiiiiihhhh

Was nachts im Fernsehen sich nackig auf unschönen Sofas räkelnde Frauen sind, das sind tagsüber ebenda angezogene, in Innenstädten herumstehende Männer und Frauen, die für »Lokalisten« Reklame machen: Sie sind einfach nur laaangweilig.

Lokalisten.de wirbt nämlich derzeit mit enervierender TV-Präsenz um neue User. Neue User? Können sie haben. Schließlich muss herausgefunden werden, ob es sich wirklich um ein nützliches Tool zur Bekanntenkreisverwaltung oder doch eher um yet another Freundefinde- und Communityplattform handelt.

Und so wird Noelline, weiblich, 27, Familienstand: verzweifelt, neue Lokalisten-Userin. Mit apartem Porträtfoto versehen natürlich, nämlich dem Logo des Webservers Apache, und blödestmöglichem Vorstellungstext, der da lautet: »Endlich habe ich es geschafft, in der hippsten Community im gesamten Internet Mitglied zu werden! Ich bin superstolz, endlich zu den angesagtesten Peoplen zu gehören! Und ich freue mich, viele neue Freunde zu treffen und mit ihnen dann total super zu chatten!«

Und dann ist auch schon alles wie auf jeder x-beliebigen Datingplattform auch: Noelline bekommt viel Post von jungen Männern mit Rechtschreibschwäche, die hoffen, dass die Frau sich »mahl meldet« oder ihr versichern, dass zur Verzweiflung kein Anlass bestehe. Oh wohl.

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Mittwoch, März 05, 2008

Erst denken, dann schreiben...

eigentlich ganz einfach, oder?
Nicht ganz,denn in den letzten sieben Tagen mussten gleich drei Autoren zugeben, dass ihre biographischen Bestseller unter Vorspiegelung falscher Tatsachen entstanden waren:

An der Authentizität von Ishmael Beahs Erinnerungen an seine Zeit als Kindersoldat, Long Way Gone: Memoirs of a Boy Soldier (dtsch: Rückkehr ins Leben) hatten dabei schon länger Zweifel bestanden, ein gerade in einer abgelegenen Schule in Sierra Leone gefundenes Zeugnis belegt nun zweifelsfrei, dass Beah nicht, wie im Buch behauptet, schon als 12-Jähriger Kindersoldat war.

Die in 18 Sprachen übersetzten und unter dem Titel Survivre avec les Loups verfilmten "Memoirs of the Holocaust Years" von Misha Defonseca sind komplett ausgedacht, wie die Autorin nun zugeben musste. Defonseca ist nicht jüdisch und verbrachte die Nazizeit in Brüssel.

Margaret B. Jones, deren erfolgreiches Buch "Love and Consequences" ihre Kindheit in South Central als Drogenkurier für die berüchtigte Gang Bloods, behandelt, war, man ahnt es, weder Dealerin noch hat sie jemals in einem Project gewohnt.

Was diese drei Autoren sich dabei gedacht haben, ernsthafte Anliegen durch Lügen ad absurdum zu führen, man weiß es nicht...
Immerhin: Es sind noch genug Wahrheiten übrig, über die zu schreiben es sich lohnt :)