Gar keine Sensation
Wie Verschwörungstheoretiker arbeiten, kann man dieser Tage sehr schön in Blogs und Foren beobachten: Der mutmaßliche Massenmörder Breivik war kaum festgenommen worden, da wussten deutsche Truther schon ganz genau, dass er natürlich nur im Auftrag finsterer Mächte gehandelt haben konnte. Dass man die Landessprache nicht versteht und entsprechend weder Zugang zu allen Augenzeugen- noch Medienberichten vor Ort hat, ist bei der Ausarbeitung von wirren Theorien traditionell kein Hindernis, und so entstanden ausgesprochen hahnebüchene Interpertationen der Ereignisse in Oslo und auf Utøya.
Und nun also das: "Norwegisches 9/11″: Polizei-Sondereinheiten VOR Breivik auf Otoya" berichtet ein Blogger namens Jürgen Elsässer und verkündet weiter, dass es sich bei einem Artikel der norwegischen Tageszeitung "Aftenposten" um eine "absolute Sensation" handele.
Nun hat die Sache allerdings einen winzigen Schönheitsfehler: Nirgendwo im unter der Überschrift "Trente på Utøya-scenario 22. juli" (dtsch: Trainierten ein Utøya-Szenario) veröffentlichten Originaltext steht, dass die Einsatzkräfte auf der Insel geübt haben. Aber von solchen Details läßt man sich die schöne Sensation natürlich nicht kaputtmachen.
Und natürlich auch nicht von diesen Einzelheiten:
Auf deutsch: Die Polizeikräfte trainierten bei ihrer routinemäßigen Übung am 22. Juli keinen Einsatzsituation mit so vielen Opfern wie auf Utøya, heißt es im Artikel. In jedem Quartal werden übrigens verschiedene Szenarien in unterschiedlichen Umgebungen geübt, wie es eben bei diesen Einheiten weltweit üblich ist.
Und wie es immer so ist: Was kümmern die Verschwörungstheoretiker da draußen die Fakten? Gar nix, genau. Weswegen die Meldung von der sensationellen Enthüllung wahrscheinlich in den nächsten Tagen auf allen einschlägigen Blogs uswusf auftauchen wird. Passt ja schließlich so wunderschön ins Weltbild, deswegen musses ja wahr sein...
Und nun also das: "Norwegisches 9/11″: Polizei-Sondereinheiten VOR Breivik auf Otoya" berichtet ein Blogger namens Jürgen Elsässer und verkündet weiter, dass es sich bei einem Artikel der norwegischen Tageszeitung "Aftenposten" um eine "absolute Sensation" handele.
Nun hat die Sache allerdings einen winzigen Schönheitsfehler: Nirgendwo im unter der Überschrift "Trente på Utøya-scenario 22. juli" (dtsch: Trainierten ein Utøya-Szenario) veröffentlichten Originaltext steht, dass die Einsatzkräfte auf der Insel geübt haben. Aber von solchen Details läßt man sich die schöne Sensation natürlich nicht kaputtmachen.
Und natürlich auch nicht von diesen Einzelheiten:
Politiet skal imidlertid ikke ha trent på et scenario med så mange ofre som det de møtte på Utøya.
Politiets beredskapstropp trener kontinuerlig. Men hvert kvartal har de «bolker» hvor de trener inn mot ulike typer scenarioer.
Dette er ulike scenarioer politiet ser for seg kan oppstå hvor beredskapstroppen må settes inn. Det kan være aksjoner innendørs, i byer eller ute i andre omgivelser.
Ifølge politiet er dette et scenario de trener på gjentatte ganger i året og har trent på i flere år, spesielt etter enkelte hendelser i andre land.
Auf deutsch: Die Polizeikräfte trainierten bei ihrer routinemäßigen Übung am 22. Juli keinen Einsatzsituation mit so vielen Opfern wie auf Utøya, heißt es im Artikel. In jedem Quartal werden übrigens verschiedene Szenarien in unterschiedlichen Umgebungen geübt, wie es eben bei diesen Einheiten weltweit üblich ist.
Und wie es immer so ist: Was kümmern die Verschwörungstheoretiker da draußen die Fakten? Gar nix, genau. Weswegen die Meldung von der sensationellen Enthüllung wahrscheinlich in den nächsten Tagen auf allen einschlägigen Blogs uswusf auftauchen wird. Passt ja schließlich so wunderschön ins Weltbild, deswegen musses ja wahr sein...